Wohnstrategie
Köniz will vielfältigen Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse zur Verfügung stellen, selbstbestimmtes Wohnen für alle ermöglichen und die Wohnraumentwicklung aktiv steuern. Langfristig und nachhaltig im Interesse von Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Die Wohnstrategie zeigt Wege auf, wie die Gemeinde den heutigen und künftigen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden kann.
Wohnen ist ein Grundbedürfnis des Menschen und die Ansprüche an das Wohnen sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Dabei geht das Wohnen weit über die eigentliche Unterkunft hinaus und umfasst Fragen des Wohnumfelds und der sozialen Nachbarschaft.
Eine sich verändernde Gesellschaft, dynamische Familienbilder und die immer stärker wahrnehmbare Individualisierung stellen die Akteure des Wohnens vor Herausforderungen. Gefragt sind zukunftsfähige Antworten. Mit der nun vorliegenden Wohnstrategie zeigt die Gemeinde Köniz Wege auf, wie sie den heutigen und künftigen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden will.
Die Strategie nennt fünf Leitsätze, fünf Handlungsfelder und die dazugehörenden Massnahmen. Sie dienen als Entscheidungsgrundlage bei der Wohnraumentwicklung. Gleichzeitig sind sie als konkrete Handlungsanweisungen zu verstehen. Der Gemeinderat hat die Wohnstrategie im Juni 2022 verabschiedet.
Köniz steuert die Wohnraumentwicklung aktiv
Köniz wird in den nächsten Jahren weiterwachsen und sich entwickeln. Der Gemeinderat will diese Entwicklung im Sinne einer gesunden Wohnraumentwicklung aktiv steuern.
Als Grundeigentümerin hat die Gemeinde direkte Einflussmöglichkeiten auf die Wohnraumentwicklung, als Planungs- und Genehmigungsbehörde kann sie Rahmenbedingungen und Vorgaben machen und sich als verlässliche Partnerin bei Dritten für die Ziele der Wohnstrategie einsetzen.
Köniz schafft die Voraussetzungen für selbstbestimmtes Wohnen in allen Marktsegmenten
Die Gemeinde will den unterschiedlichen Bedürfnissen mit einem breiten Angebot an Wohn- und Wohnbauformen Rechnung tragen. Selbstbestimmung und Wahlfreiheit sollen in allen Markt- und Preissegmenten des Wohnmarkts möglich sein.
Dabei geht es um mehr als um die Wohnungsmieten: Grösse und Art der Wohnung, Voraussetzungen für nachbarschaftliche Beziehungen, Kinder- und Altersgerechtigkeit, Qualität von Aussen- und Freiräumen und Mitbestimmung sind wichtige Stichworte.
Köniz fördert ein vielfältiges und hochwertiges Wohnumfeld
Wohnen hat mit dem Gefühl des «Daheims» zu tun. Dabei geht es nebst den eigenen vier Wänden um die Möglichkeit zur nachbarschaftlichen Integration. Hier spielt das direkte Wohnumfeld eine grosse Rolle. Gemeinschaftlich gestalt- und nutzbare Räume bieten Gelegenheit zu sozialen Kontakten.
Die Qualität dieser Räume ist von entscheidender Bedeutung. Eine hohe Qualität bietet nicht nur direkten, sondern über ihre ökologische Funktion auch indirekten Mehrnutzen (Biodiversität, Klimawirksamkeit).
Köniz fördert und fordert zukunftsweisende Wege im Wohnungswesen durch partnerschaftlichen Dialog
«Neue» Wohnbedürfnisse wie das generationenübergreifende Wohnen, das Zusammenleben in Grosswohnformen oder das steigende Bedürfnis an Wohnen mit Dienstleistung fordern Planerinnen, Architekten, Entwicklerinnen und Grundeigentümer gleichermassen.
Die Gemeinde Köniz geht mit gutem Beispiel voran und zeigt bei der Entwicklung eigener Liegenschaften exemplarisch auf, wie kreative Prozesse neue Lösungsansätze hervorbringen können. Der Austausch mit den Stakeholdern hat in diesem Kontext eine besondere Bedeutung.
Köniz setzt auf eine langfristige Wirkung im Interesse von Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft
Wohnungsbau und Wohnraumentwicklung sind eine langfristige Angelegenheit und gebaute Strukturen haben eine nachhaltige Wirkung – positiv wie negativ. Die Gemeinde Köniz trägt dieser langfristigen Wirkung von Massnahmen Rechnung, indem sie z. B. Entwicklungen konsequent priorisiert: das Richtige zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Zu berücksichtigen sind dabei alle Standbeine des Nachhaltigkeitsdreiecks aus Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft.